Tod und Trauer

Tod und Trauer

Tod und Sterben

Sterben, Tod und Trauer. Haben wir in unserer Gesellschaft einen sinnvollen Umgang mit diesen existenziellen Themen? Zu Allerheiligen rücken die Themen Sterben und Tod ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Ansonsten ist der Tod in unserer Gesellschaft ein Tabuthema. Das hindert uns oft an einem sinnvollen Umgang.

Die Tabuisierung nimmt uns leider Möglichkeiten gut und sinnvoll mit dem Thema Sterben und Tod umzugehen: zum Beispiel die Chance mit todkranken und älteren Menschen in der Familie über den nahenden  Tod und ihre Ängste zu sprechen; oder die Möglichkeit beim Tod von geliebten Menschen dabei zu sein. Es ist wichtig hinzuschauen und Abschied zu nehmen. Man kann dann spüren wie die Welt kurz innehält.

Auch vor Kindern sollte der Tod nicht tabuisiert werden. Sie sollten ermutigt werden sich verabschieden zu dürfen und bei Begräbnissen dabei sein. Rituale helfen bei der Trauer. Weiters sollte man den nahenden Tod von Familienangehörigen mit Kindern unterstützend besprechen.

Das Tabu und die Angst vor dem Tod kann auch Sterbende hindern ihre Angelegenheiten- wie zum Beispiel Testament oder medizinische Verfügungen- rechtzeitig zu regeln. Es sollte mit der Familie vorab über die Regelungen gesprochen werden um zukünftige Spannungen und Konflikte unter den Hinterbliebenen zu vermeiden.

Komplizierte Trauer

Der Tod von geliebten Menschen hinterlässt uns oft in tiefer Trauer. Aber man hat auch manchmal ambivalente Gefühle wie Erleichterung und Trauer oder Wut und Trauer gleichzeitig. All diese Gefühle haben ihre Berechtigung und dienen dazu das Geschehen zu verarbeiten.

Meistens können wir Menschen unsere Trauer selbst mit der Zeit bewältigen. Die Trauer vergeht nicht ganz, aber wird mit der Zeit leichter. Es gibt aber Fälle von  „komplizierter Trauer“, wo dies nicht möglich ist. Darunter versteht man eine Situation, in der die Trauer mit der Zeit nicht abklingt.

Merkmale dafür sind: keine Abnahme der Trauerintensität  durch den Lauf der Zeit, fehlende Anpassungen an die neue Realität- Veränderungen werden nicht zugelassen. Weitere Merkmale können depressive Symptome oder auch Schlaf-, Essstörungen und Suchtverhalten, sowie sozialer Rückzug sein.

Die Gründe für komplizierte Trauer sind vielfältig. Zum Beispiel können aberkannte Trauer bei heimlichen Beziehungen, gewaltsame oder ungeklärte Todesumstände, reale Schuld oder unangemessene Schuldgefühle oder beispielsweise auch mehrere Todesfälle hintereinander Ursachen dafür sein. In solchen Fällen ist professionelle Hilfe wichtig, aber bedrängen sie Betroffene nicht. Manchmal ist auch eine Zeitlang Verdrängung notwendig – es muss der richtige Zeitpunkt für Hilfe gefunden werden.

Buchtipp: René Reichel (2018). Vom Sinn des Sterbens. Gedanken und Anregungen zum Umgang mit Sterben und mit Sterben wollen. Wien: Facultas

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