Stressfaktoren

Stressfaktoren

Stressfaktoren

Gesundheitsgefährdender Stress nimmt in der modernen Zeit ständig zu. Wir sind im beruflichen und privaten Leben mit stärkerem Druck konfrontiert oder setzen uns aufgrund eigener Ansprüche selbst unter Druck.

Was ist  Stress eigentlich?

Stress entsteht aus einer Diskrepanz zwischen Anforderungen und Bewältigungskompetenzen. Das Gleichgewicht zwischen Belastungen und und persönlichen Ressourcen diese zu bewältigen ist nicht mehr gegeben. Wenn dies dauerhaft und chronisch der Fall ist kann Stress krank machen. Unter Ressourcen versteht man einerseits Unterstützung durch Kollegen oder Personen im Privatbereich aber auch innere Werte, Überzeugungen wie etwa der Handlungsspielraum, den ich mir zutraue.

Das Erleben von Stress ist subjektiv und individuell unterschiedlich. Dennoch gibt es bestimmte Faktoren, die das Risiko für Stress erhöhen.

Stressfaktoren

Äußere Stressfaktoren

1.Quantitative oder qualitative Überforderung

Wenn Aufgaben aufgrund ihrer Menge und Zeitdruck (quantitativ) oder ihrer Schwierigkeit (qualitativ) nicht mehr bewältigt werden können. Aber Achtung auch Unterforderung kann Stress erzeugen: wenn eine Tätigkeit zu leicht ist, kann sie monoton werden und Widerwillen erzeugen.

2. Rollenstress

Dieser entsteht zum Beispiel wenn meine Aufgaben im Unternehmen unklar definiert sind oder auch wenn Vorgesetzte widersprüchliche Erwartungen ausdrücken. Wenn zum Beispiel ein Chef zur Mitbestimmung auffordert, aber verärgert auf Widerspruch reagiert. Auch unterschiedliche Erwartungen von verschiedenen Personen können Rollenstress verursachen. Zum Beispiel im Krankenhaus, wenn Patienten mehr Zeit und Zuwendung erwarten, die Vorgesetzten jedoch schnelles Arbeiten einfordern.

3. Soziale Stressoren

Sozialer Stress kann im Kundenkontakt entstehen. Hier muss man immer freundlich sein, auch wenn einem innerlich anders zumute ist. Diese für den Job notwendige emotionale Dissonanz kann auf die Dauer Stress verursachen.  Aber auch Konflikte im Team bewirken Stress. Mobbing ist als extremer sozialer Stressor zu verstehen.

4.Strukturelle organisatorische Stressfaktoren

Dazu zählen das erlebte Ungleichgewicht zwischen Anstrengung und Belohnung, erlebte Ungerechtigkeit in einer Organisation aber auch Konflikte zwischen Privat-und Berufsleben.

Innere/ persönliche Risikofaktoren für Stress

Dazu gehören innere Werte, Haltungen, Überzeugungen, Denk- und Verhaltensmuster, die mich anfällig für Stress machen. Hier gibt es natürlich viele individuell sehr unterschiedliche Denk- und Verhaltensmuster, die Stress begünstigen können. Manche sind mir davon bekannt, einige wirken vielleicht unbewusst. Dazu gehören Ängste, ein geringes Selbstwertgefühl,  aber auch innere „Antreiber“ wie Perfektionismus oder Leistungsdruck oder auch das Bedürfnis es allen recht zu machen

Ein typisches Beispiel sind etwa unrealistische Ziele, zu hohe Ansprüche an sich selbst. Perfektionsdruck, der Wunsch immer alles perfekt machen zu wollen ist real nicht umsetzbar. Auch ständiger Leistungs- und Konkurrenzdruck erzeugt Stress. Der Wunsch es immer allen recht machen zu wollen, kann großen Rollenstress verursachen.

Hier gibt es viele, subjektiv unterschiedlich Stressfaktoren , die man gut in einer Psychotherapie erforschen kann.

Folgen von Stress

Andauernder, chronischer oder wiederkehrender Stress kann gesundheitsschädliches Verhalten zur Folge haben und krank machen. Er kann die Arbeitsleistung beeinträchtigen. Er kann zu Schlafstörungen und Ängsten führen, er kann Suchtverhalten ( Alkohol, Drogen, Nikotin, Essen, Medikamente) verstärken, zum Beispiel  Cholesterinspiegel, Herz-, Kreislauferkrankungen begünstigen und letztendlich zu Burnout führen.

Hinter jeder Stressgeschichte steht ein ganz spezifisches Bündel von inneren (Verhalten, Werte) und äußeren (Verhältnisse) Faktoren, die zusammen wirken und Stress begünstigen. In der Psychotherapie ist es wichtig, die individuellen Stressursachen genau zu erforschen um passende  Lösungsmöglichkeiten und Verhaltensänderungen zu erarbeiten.

Literatur: 

Bartholdt, Luise und Schütz, Astrid: Stress im Arbeitskontext. Weinheim und Basel 2010

Bernhard, Hans und Wermuth, Josef: Stressprävention und Stressabbau. Weinheim und Basel 2011

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