Krisen – no way out?
Derzeit sind wir als Gesellschaft mit mehreren kumulativen Krisen konfrontiert: Covid-Situation, Teuerung, hohe Inflation, Ukraine Krieg, Global Warming.
Viele Menschen kennen auch persönliche Krisen in ihrem Leben. Sonneck und Etzersdorfer(1995) unterscheiden traumatische Krisen und Veränderungskrisen:
Traumatische Krisen
1.Traumatische Krisen werden ausgelöst durch plötzliche Schicksalsschläge wie Trennung, Tod von nahen Bezugspersonen, Krankheit, Invalidität, Kündigung, Katastrophen, Kriegserlebnisse. Nach einer ersten Schockphase wechseln einander heftige Gefühle und Apathie ab. Betroffene erleben tiefe Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Depressivität, aber auch Wut, Trauer sowie körperliche Symptome. Auswege scheinen nicht möglich zu sein. Ernst zu nehmende Suizidwünsche können auftreten.
Veränderungskrisen
2. Das Fortschreiten im Lebenslauf kann Veränderungskrisen auslösen. Pubertät, Auszug aus dem Elternhaus, Geburt eines Kindes, Heirat, Umzug und Pensionierung sind typische Stationen im Leben, die eine Krise auslösen können. Die Veränderungen können meist nicht integriert werden. Man fühlt sich als würde man versagen. Auch hier können Depressivität und Verzweiflung in der Folge entstehen bis hin zu suizidalen Handlungen.
In einer psychosozialen Krise ist oftmals professionelle Hilfe nötig. Anlaufstellen sind psychiatrische Ambulanzen, Kriseninterventionszentren, sowie Psychiater und Psychotherapeuten. Oft ist die Hilfe nur zeitlich begrenzt notwendig. Therapeuten und andere Helfer bemühen sich bald wieder eine Situation herzustellen in der die Betroffenen wieder gut für sich selbst sorgen können. In mehreren Gesprächen erfahren Menschen in Krisen, dass man sie in ihrer Verzweiflung zutiefst ernst nimmt. Sie können gemeinsam mit den Therapeuten neue Perspektiven und Problemlösungen entwickeln.
Nehmen sie Selbsmordabsichen immer ernst. Sie sind Notsignale. Aber auch das Eintreten von plötzlicher Ruhe und/ sozialer Rückzug in einer Krise kann ein Gefahrensignal sein. In einer suizidalen Krisen können medikamentöse, soziale und psychotherapeutische Handlungen nötig werden, sowie zum Beispiel eine kurzfrisitge, vorüber gehende Aufnahme in einer psychiatrischen Abteilung. Diese kann notwendig sein und die Betroffenen erleben dies selbt oft als hilfreich.
Wir Therapeuten haben schon oft Menschen in Krisen getroffen und die Erfahrung zeigt, dass man aus Krisen auch wieder haraus kommen kann. Die Einengung kann sich wieder auflösen und man findet neue Perspektiven.
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